Dänemarks Nordseeküste
über 400 Kilometer erstrecken sich Dünen und ausgedehnte Sandstrände an der dänischen Nordseeküste, die sowohl mit ihrer abwechslungsreichen Natur als auch kulturellen Highlights die Besucher anlockt. Unzählige Campingplätze und einstöckige Ferienhäuser in kleinen Feriensiedlungen kennzeichnen das touristisch erschlossene, aber dennoch landschaftlich urtümliche Gebiet, in dem sowohl Aktivurlauber als auch Erholungssuchende auf ihre Kosten kommen.
Die dänische Westküste war schon in der Steinzeit besiedelt, wovon bis heute eindrucksvolle Dolmenfelder zeugen. Der mit 185 Metern längste ist der Kardyb Dyssen aus der Zeit von 6000 bis 5000 vor Christus. Noch anschaulicher lassen sich die Lebensgewohnheiten seit der Eisenzeit an verschiedenen Schauplätzen und in Ausstellungen nachvollziehen. So gewährt etwa der Hjemdted Oltidspark in Skaerbaek spannende Einblicke in den Alltag der eisenzeitlichen Jäger und Sammler. Schließlich prägten seit dem Mittelalter die Wikinger nachhaltig die jütländische Kultur, zahlreiche Spuren aus der Wikingerzeit stellen zum Beispiel das Holstebro Museum und das Ribe Wikinger- und Mittelalterzentrum aus. Im südlichsten Küstenabschnitt erkunden vor allem Vogelfreunde gern das Wattenmeer mit seinem kilometerlangen flachen Marschland, dazu bietet das Wattenmeercenter in Vester Informationen zur Flora und Fauna. Badeurlauber finden dagegen im etwas nördlicher gelegenen Küstenabschnitt oder auf mehreren Inseln Westjütlands, wie zum Beispiel Rømø und Fanø, ausgedehnte Sandstrände, die mit einer Breite von bis zu vier Kilometern zu den breitesten Stränden der Welt zählen. Eine besondere Touristenattraktion auf der Insel Rømø ist außerdem das Walmuseum Tønnisgard mit interessanten Ausstellungsstücken über den Walfang, der das Leben an der Küste über Jahrhunderte prägte.
Raue, ungestüme Natur können wetterfeste Besucher am nördlichen Küstenabschnitt Jütlands rund um Skagen erleben. Hier wechseln sich Steilküsten und Wanderdünen mit einer Seenlandschaft ab, in der seltene Tiere, wie etwa der Otter, beheimatet sind. Im nordwestlichen Eck befindet sich der einzige Vogelfelsen Dänemarks, an dem sich mit etwas Glück Eissturmvögel beobachten lassen. Außerdem ist diese Region als Paradies für Surfer und Paraglider bekannt.
Kulturell Interessierte zieht es vor allem in die Stadt Esbjerg, die mit 75.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt Dänemarks, die sich mit den vier Statuen der weißen Männer von Svend Wiig Schelm von weither sichtbar als Kulturstadt präsentiert. Die aktive Fischerei- und Handelsstadt strahlt mit zahlreichen liebevoll renovierten Häusern aus der Zeit um 1900 ein nostalgisches Flair aus und bietet mit Museen, Opernhaus und unterschiedlichen musikalischen Events ein abwechslungsreiches Kulturprogramm. Und wer die kulinarischen Spezialitäten der Region genießen möchte, sollte sich hier in einem der vielen gemütlichen Wirtshäuser oder Restaurants den traditionellen "Bakskud", getrockneten Fisch in Salzlake, servieren lassen.