Das Wattenmeer
Das Wattenmeer der Nordsee ist ein 450 km langer Küstenabschnitt, der an einigen Stellen bis zu 20 Kilometer breit sein kann. Es erstreckt sich von Schleswig-Holstein bis Niedersachsen im deutschen Territorium. Die Besonderheiten im Wattenmeer sind natürlich die Gezeiten. Bei Ebbe und Flut wechselt das Wasser seinen Stand alle sechs Stunden. Nur bei eintretender Ebbe kann man das Wattenmeer auf sogenannten Wattwanderungen begehen. Es hinterlässt zum Zeitpunkt der Ebbe den besonderen Eindruck einer wirklich gewaltigen Schlickwüste. Das Auge erblickt außer ein paar Vogelschwärmen rein gar nichts, nur wer genau hinschaut kann auch dem Wattenmeer die Besonderheiten entlocken. Es ist einer der bedeutenden und produktivsten Lebensräume der Nordsee.
Die Entstehung des Wattenmeeres dauert insgesamt circa 10.000 Jahre, allerdings sind in diesem Zusammenhang bestimmt Gesichtspunkte sehr wichtig. Feines Material setzt sich an der abfälligen Seite des Meeresbodens ab, welche über die Flüsse ständig an die Stellen gespült werden. Wiederum werden beim Tidenhub immer zwei Meter breit freigelegt und dieser Abschnitt kann trocken. Dem Küstenabschnitt vor gelagerte Sandbänke treten somit als ganz natürliche Wellenbrecher auf, nur so kann sich das Material am Meeresboden absetzen. Nur weil diese Komponenten zusammenwirken, konnte diese einzigartige Küstenlinie entstehen.
Das Wattenmeer wird in Sandwatt und Felswatt untergliedert. Bei dem Sandwatt handelt es sich um die Wattform in Küstennähe, welche einen festen Untergrund besitzt. Das bekannteste Sandwatt an der Nordsee befindet sich vor Eiderstedt, hier befindet sich auch der bei Touristen so beliebte Urlaubsort St. Peter Ording. Hier können sehr schöne Urlaubstage verbracht werden, besonders gern wird hier dem Kitesegeln und Buggyfahren nachgegangen. Freizeitangebote gibt es auch im Wattenmeer zur Genüge. Zu den touristischen Höhepunkten im Sandwatt bei St. Peter Ording zählen ohne Zweifel die im Sandwatt erbauten Pfahlbauten, die einmalig sind. Das Felswatt wiederum befindet sich vor Helgoland und ist eine Wattform, die bei Niedrigwasser völlig trocken ist und sich auf einen Felsenuntergrund befindet.
Die Fauna und die Flora des Wattenmeeres sind so einzigartig, wie es selbst auch. Wer ganz genau hinhört, der kann bei Ebbe immer eine Art Blubbern, Knistern oder sogar Schmatzen hören. Bei Wattwanderungen werden diese Geräusche durch die erfahrenen Wattführer ganz professionell erklärt und wer sich anstrengt, kann sie wirklich hören. Es gibt im Wattenmeer der Nordsee über 4000 unterschiedliche Arten von Tieren und Pflanzen. Sicherlich ist Pier- und Wattwurm der bekannteste Vertreter seiner Art, aber es gibt auch sehr viele Kleinorganismen. Hierunter fallen allein 40.000 Schlickkrebse und weit über 280.000 Wattschnecken. Sie bilden auch die wichtige Nahrungsgrundlage für die zahlreichen Vogelarten.